Methodik und Definitionen
Methodik und Definitionen
Wie entwickelt sich die SV-Beschäftigung in Bayern bis 2027? Welche Arbeitskräfteengpässe existieren auf welchen Qualifikationsniveaus? Welche Berufe sind am stärksten betroffen? Und welche Bruttowertschöpfungsverluste drohen der bayerischen Wirtschaft?
Der IHK Arbeitsmarktradar Bayern gibt Antworten auf diese Fragen. Die Studie untersucht Berufe in bisher einmaliger Detailtiefe (KldB 5-Steller).
Experte, Spezialist, Fachkraft oder Helfer?
Die Klassifikation der Berufe (KldB) wurde federführend von der Bundesagentur für Arbeit und dem Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung zur systematischen Erfassung der Berufslandschaft in Deutschland entwickelt. Sie unterteilt die Berufe u. a. in vier Anforderungsniveaus. Dieser Systematik folgt auch der IHK Arbeitsmarktradar Bayern.
Helfer: Helferberufe umfassen einfache, wenig komplexe (Routine-)Tätigkeiten, für die keine spezifischen Fachkenntnisse erforderlich sind und kein formaler beruflicher Bildungsabschluss vorausgesetzt wird.
Fachkraft: Für diese Tätigkeiten werden fundierte Fachkenntnisse und Fertigkeiten vorausgesetzt, die üblicherweise mit dem Abschluss einer zwei- bis dreijährigen Berufsausbildung erreicht werden.
Spezialist: Diese Tätigkeiten sind mit zusätzlichen Spezialkenntnissen und –fähigkeiten verbunden, die häufig im Rahmen einer beruflichen Fort- oder Weiterbildung, etwa einer Meister- oder Technikerausbildung oder eines Bachelor-Abschlusses an einer Hochschule vermittelt werden.
Experte: Hierunter fallen hoch komplexe Tätigkeiten (z. B. Entwicklung, Forschung, Diagnose) sowie Leitungs- und Führungsaufgaben. Meist setzt die Ausübung dieser Berufe eine mindestens vierjährige Hochschulausbildung (Master, Diplom, Staatsexamen o. ä.) oder eine entsprechende Berufserfahrung voraus.
Methodik
Die Daten des IHK Arbeitsmarktradar Bayern wurden vom Institut der deutschen Wirtschaft errechnet und basieren auf der Methodik der IW-Arbeitsmarktfortschreibung (Burstedde, 2023). Diese wurde mit zusätzlichen Daten der bayerischen Industrie- und Handelskammern sowie des Bayerischen Landesamtes für Statistik erweitert.
Ausführliche Informationen finden Sie im Anhang der vollständigen Studie (siehe Download).
Kerndefinitionen
- Arbeitskräftelücke: Diese ergibt sich aus der Differenz offener Stellen und der passend qualifizierten Arbeitslosen innerhalb Bayerns.
- Offene Stellen: Diese werden auf Basis der Stellenstatistik der Bundesagentur für Arbeit und der IAB Stellenerhebung (Verhältnis von gemeldeten zu ungemeldeten Stellen) errechnet.
- Beschäftigte: Untersucht werden sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ohne Auszubildende. Es handelt sich um Jahresdurchschnittswerte.
- Arbeitszeit: Es werden keine Daten zur Arbeitszeit verwendet. Die Zahlen beziehen sich somit auf durchschnittliche Arbeitszeiten (und nicht auf Vollzeitstellen oder Vollzeitäquivalente).
- Trendfortschreibung: Der IHK Arbeitsmarktradar Bayern rechnet auf Basis einer Trendfortschreibung (OLS-Regression). Berücksichtigt werden die IST-Daten der letzten sieben Jahre (2016 bis 2022).